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Veranstaltungsreihe Kolumbien (IV): »Kolumbien wehrt sich
gegen Naturzerstörung« (10.10.2013)Unsere 4. Kolumbien-Veranstaltung befasste sich mit den aktuellen Auseinandersetzungen des Jahres 2013 in dem südamerikanischen Land, vor allem mit dem wachsenden Widerstand gegen die Umweltzerstörung und den Protesten der Landbevölkerung gegen ihre zunehmende Verarmung aufgrund von Billigimporten und Freihandelsabkommen. Diese Auseinandersetzungen haben sich in den letzten Monaten auf mehrere Regionen Kolumbiens ausgedehnt. Unsere Diskussion beyog sich beispielhaft auf die Region Choco, wo die Goldminenausbeutung Boden und Regenwald zerstört und damit auch die Lebensgrundlagen der Afro- und indigenen Bevölkerung bedroht. Als Referenten konnten wir wieder Ulrich Kollwitz und Ursula Holzapfel, von dem “Equipo Misionero Justicia y Paz” in Quibdo, Dep. Choco, Kolumbien, gewinnen, deren kenntnisreiche und detaillierte Beschreibung der Probleme uns…
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Zur Auseinandersetzung um Paul von Hindenburg: »Die Macht des Mythos: “Ehre wem Ehre gebührt”?!« (15.6.2013)
Anlässlich der Auseinandersetzung um den früheren Reichspräsidenten Paul von Hindenburg als Ehrenbürger und Namenspatron in der Bundesstadt Bonn (s. unten), hatten wir zu zwei Informations- und Diskussionsveranstaltungen eingeladen. Beide Veranstaltungen wurden gemeinsam vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln und Wissenskulturen e.V., Bonn, durchgeführt. Der Flyer für beide Veranstaltungen liegt hier zum Download bereit. Die Veranstaltungen fand an folgenden Tagen statt: Mittwoch 5. Juni 2013: “Die Macht des Mythos: Paul von Hindenburg in der deutschen Öffentlichkeit” mit Anna von der Goltz (Georgetown University Washington), um 19:00 Uhr, NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln (EL-DE-Haus), Appellhofplatz 23–25, 50667 Köln, und Samstag 15. Juni 2013: “ ‘Ehre, wem Ehre gebührt’?! Hindenburg als Namenspatron”, ein Workshop mit Arbeitsgruppen zu drei…
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Veranstaltungsreihe Kolumbien (III):
Deutsch-Kolumbianische Theaterproduktion:
»Wiedergutmachung — Innehalten um weitergehen zu können.
Eine lebendige Ausstellung« (6.6.2013)Nach mehr als 50 Jahren Bürgerkrieg in Kolumbien finden seit einigen Monaten Friedensverhandlungen statt. Was es heißt, in diesem zerrissenen Land von Gerechtigkeit und Wiedergutmachung zu sprechen, bringen die Künstler des theaterpädagogischen Projekts des Zivilen Friedensdienstes (Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe e.V. (AGEH)), der “Corporación Juridica Libertad” und des Kollektivs “Barracuda Carmela” in einer multimedialen Inszenierung zum Ausdruck. In dem Theaterstück treten die Künstler Inge Kleutgens, Catalina Medina und Felipe Vergara als “lebende Bilder” in einen Dialog mit den Werken des kolumbianischen Malers Sanchez Caballero auf. Sie leihen den Bildern ihre Körper und ihre Stimmen. Das Stück vermittelt eine andere Form der Reflexion des gegenwärtigen sozialen und politischen Konflikts in Kolumbien. Es…
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Bürgerausschuss fordert ein klares Zeichen des
Bonner Stadtrates gegen Hindenburg“Der Krieg bekommt mir wie eine Badekur.” (Paul von Hindenburg) Der von unserem Verein an den Rat der Bundestadt Bonn gestellte Antrag, dem früheren Reichspräsidenten Paul von Hindenburg die ihm während der Naziherrschaft verliehene Ehrenbürgerwürde der Stadt Bonn posthum zu entziehen, wurde am 29.11.2012 erneut im Bürgerausschuss beraten. Leider konnten sich auch diesmal die Bürger der Stadt Bonn nicht an der Debatte beteiligen. Und wieder wurde die Hoffnung enttäuscht, dass die politisch Verantwortlichen dieser Stadt ein deutliches politisches Signal aussenden würden. Aber immerhin wurde mehrheitlich beschlossen, dem Rat der Stadt Bonn die Verabschiedung einer Resolution zu empfehlen, in der die 1933 von den Nazis durchgepeitschte Ernennung Hindenburgs zum Ehrenbürger posthum…
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Constanza Paetau mit den Rheinlandtaler ausgezeichnet
Über die Verleihung des Rheinlandtalers an unser Mitglied Constanza Ruiz de Paetau haben wir uns sehr gefreut. Mit dem Rheinlandtaler zeichnet der Landschaftsverband Rheinland seit 1975 jedes Jahr Persönlichkeiten aus, die sich in besonderer Weise um die kulturelle Entwicklung des Rheinlandes verdient gemacht haben. 2013 wurde unser Vereinsmitglied Constanza Paetau “für Verdienste um das multinationale Zusammenleben und friedliche Miteinander zwischen einzelnen Völkergruppen auf kulturellem Gebiet im Rheinland” mit dieser Auszeichnung geehrt. Constanza Paetau war 1999 Gründungsmitglied und langjährige Vorsitzende des Internationalen Frauenzentrums Bonn (IFZ), in dem Frauen aus Europa, Afrika, Amerika und Asien engagiert sind und das sich als Ort interkultureller Begegnung versteht. “Sie helfen den Frauen, sich in der…
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Veranstaltungsreihe Kolumbien (II): »Der Kampf um die
Selbstbehauptung der indigenen und afrokolumbianischen
Bevölkerung im Chocó« (6.6.2012)Veranstaltung mit Ulrich Kollwitz und Ursula Holzapfel, “Equipo Misionero Justicia y Paz” in Quibdo, Kolumbien, die über die Auseinandersetzungen um Selbstbehauptung und Menschenrechte im kolumbianischen Departamento Chocó berichteten. (Mittwoch, den 6. Juni 2012, Räumen des Hauses Migrapolis, Brüdergasse 16–18 , 53111 Bonn) Wie bereits auf unserer ersten Veranstaltung zu Kolumbien im Oktober 2010 ausführlich dargestellt, ist die Situation im Chocó seit vielen Jahren durch Zerstörung der Umwelt, zunehmende politische Korruption sowie ständige Gewalt von Paramilitärs, regulärer Armee und Guerilla gegen die hauptsächlich afrokolumbianischen und indigenen Gemeinschaften geprägt. Die Diözese Quibdó und die NGO Human Rights Everywhere führen seit Jahren Projekte zur Unterstützung der Selbstbehauptung dieser Gemeinschaften auf kollektiven Landbesitz und zur…
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Arbeitskreis »Wissensallmende und Neue Medien«
(Sommersemester 2012)“Commons bieten uns die Möglichkeit, die Dinge so beim Namen zu nennen, dass wir nicht blindlings die Fiktionen der alten Ordnung wiederholen.” (S. Helfrich & D. Bollier: Commons als transformative Kraft, Bielefeld 2012) Die Diskussion um die Entwicklungschancen der sogenannten “Wissensallmende” ist eingebettet in die generellere Diskussion um Gemeingüter bzw. die “Commons”. Durch die Verleihung des Nobelpreises für Wirtschaft im Jahre 2009 an Elinor Ostrom hat diese Diskussion einen enormen Aufschwung genommen. Im AK »Wissensallmende« befassen wir uns mit der Frage, was ist eine Wissensallmende, wie könnte sie genau aussehen und welche Überlebensmöglichkeit hätte sie in einer Welt, die durch die Hegemonie einer warenproduzierenden, und damit an der Schaffung von Mehrwert…
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Arbeitskreis »Mythos Hindenburg«
(Wintersemester 2011/2012)“Ich scheide von meinem deutschen Volk in der festen Hoffnung, dass das, was ich im Jahre 1919 ersehnte und was in langsamer Reife zu dem 30. Januar 1933 führte, zu voller Erfüllung und Vollendung der geschichtlichen Sendung unseres Volkes reifen wird.” (Testament P.v. Hindenburgs, S. 6 f.) ) In dem Arbeitskreis wird der immer noch zu beobachtende Mythos, der mit der Person Paul von Hindenburg verbunden ist, mit seinen Handlungen und seiner Rolle als aggressiver Militarist im 1. Weltkrieg, bei der Zerstörung der Weimarer Republik und im Rahmen der Machtübertragung an den Nationalsozialismus behandelt. Darüber hinaus fragen wir uns aber auch nach der Wirkmächtigkeit des Mythos Hindenburg und die generelle Funktion derartiger…
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Arbeitskreis »Wissensgeschichte des Liberalismus«
(Sommersemester 2011)“Es ist schon eigenartig, dass dieselben Leute, die in geschliffenene Worten von politischer Freiheit sprechen und das Recht auf Steuererhebung für ein unveräußerliches Menschenrecht halten, keine Skrupel haben, einen Großteil ihnen ähnlicher Geschöpfe Bedingungen zu unterwerfen, in denen diese nicht nur allen Eigentums, sondern auch fast aller Rechte beraubt sind.” (John Millar, schottischer Aufklärer 1771) Der AK »Wissensgeschichte des Liberalismus« des Vereins »Wissenskulturen e.V.« beschäftigt sich mit den philosophischen Grundlagen, der Herausbildung des freien Welthandels und die Entwicklung Englands zur dominanten Weltmacht im 18. Jahrhundert, die Auseinandersetzungen innerhalb des Liberalismus im Zusammenhang mit der amerikanischen Revolution, über Sklavenhandel und Sklavenhaltung in den USA und den europäischen Kolonien sowie über die Leibeigenschaft…
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Veranstaltungsreihe Kolumbien (I): »Choco — Der Kampf um die Menschenrechte in Kolumbien« (25.10.2010)
Dieser Vortrag von Ulrich Kollwitz, “Equipo Misionero Justicia y Paz” in Quibdo, Kolumbien, war der Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen zum Themenschwerpunkt “Kolumbien”, die wir in den folgenden Jahren in loser Reihenfolge durchführen. Ulrich Kollwitz berichtete über die Situation der Menschenrechte in Kolumbien und die Arbeit der Equipo Misionero im kolumbianischen Departamento Chocó. (Montag, den 25. Oktober 2010, im Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM) e.V., Thomas-Mann-Str. 1, 53111 Bonn) Im Departamento Chocó, im kolumbianischen Regenwald zwischen Pazifik- und Atlantik im Norden Südamerikas gelegen, haben Megaprojekte der kolumbianischen Regierung und nordamerikanischer Interessengruppen zu massiven sozialen Auseinandersetzungen, begleitet von Landvertreibung und Verarmung der ansässigen afro-kolumbianischen und indigenen Gemeinschaften geführt.…
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Arbeitskreis »Am Kreuzweg der Wissensordnung«
(Wintersemester 2010/2011)“A Spectre is haunting multinational capitalism – the spectre of free information. All the powers of ‘globalism’ have entered into an unholy alliance to exorzise this spectre (…) Througout the world the movement for free information announces the arrival of a new social structure, born of the transformation of bourgeois industrial society by the digital technology of its own invention.” (Eben Moglen: The dotCommunist Manifesto 2003) In dem Arbeitskreis stellen wir uns die Frage: “was ist eigentlich das Revolutionäre” bzw. »Eamnzipatorische« an der sogenannten “digitalen Revolution”? Wer sind die Subjekte dieser Transformation und was ist ihr Gegenstand? Wir knüpfen an die Beobachtung an, dass die Wissensformation der Gesellschaft sich insofern an…
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Arbeitskreis »Historischer Wandel von Wissenskulturen am Beispiel von Aufklärung, Romantik und Postmoderne«
(Sommersemester 2010)“Die Vernunft hat immer existiert, nur nicht immer in der vernünftigen Form.” (K. Marx, Brief an A. Ruge, 1843) Am Beispiel des Umbruchs von der Aufklärung zur Romantik wird nachgezeichnet, wie sich Diskurskonstellationen verändern und so letztlich zu einer neuen Wissensordnung führen können. Anhand ausgewählter Literaturstellen wird der Wandel in den Diskursen von Philosophie, Epistemologie, Politik und Kunst herausgearbeitet und in eine Beziehung gesetzt zu den Debastten, wie sie im Diskurs um die sogenannte “Postmoderne” geführt werden und zu den aktuellen Veränderungen der gesellschaftlichen Kommunikationsverhältnisse, wie wir sie gegenwärtigen im Zuge der sogenannten “digitalen Revolution” beobachten.
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Arbeitskreis »Emanzipatorische Potenziale der Wissens-
gesellschaft« (Wintersemester 2009/2010)“Die Dekonstruktion aller Subjektreferenzen führt uns zur Position eines Beobachters zweiter Ordnung, der es sich zur Gewohnheit gemacht hat, jeweils zu fragen: wer sieht das?, wer sagt das?” (N. Luhmann: Die Wissenschaft der Gesellschaft, 1990) Dem Arbeitskreis “Emanzipatorische Potenziale der Wissensgeselllschaft” geht es darum, den gegenwärtigen durch die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien ausgelösten oder zumindest beflügelten Transitionsprozess, in dem sich die moderne Gesellschaft befindet, zu verstehen. Wir greifen die vielerorts vertretene These auf, dass die gegenwärtig zu beobachtende Transition in einen gesellschaftlichen Zustand führt, der “Wissensgesellschaft” bezeichnet werden kann und fragen nach der sozialen Qualiät eines solchen Transitionsprozesses gemessen an einer emanzipatorischen Entwicklung.
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Arbeitskreis »Wissenskulturen und Geschlechter-
verhältnisse« (Sommersemster 2009)“Der springende Punkt ist nicht, neue Geschlechternormen vorzuschreiben, so als ob man die Verpflichtung hätte, ein Maß, einen Maßstab oder eine Norm für die Beurteilung konkurrierender Genderdarstellungen zu liefern.” (J. Butler: Die Macht der Geschlechternormen, 2009, S. 56) Der AK “Wissenskulturen und Geschlechterverhältnisse” setzt sich mit hegemonialen und kritischen Konzepten von Geschlechterverhältnissen in unterschiedlichen Epochen und Wissenskulturen auseinander. Diese werden in ein Verhältnis gesetzt zu der heutigen Diskussion um ein nicht-identitäres und post-koloniales Verständnis von Gender, in der sowohl die diskursive Konstruktion von Geschlecht in den Vordergrund gehoben wird als auch ihre intersektionale Konstituierung (Gender — Class — Race) zum Tragen kommt.