Arbeitskreis »Wissensgeschichte des Liberalismus«
(Sommersemester 2011)
“Es ist schon eigenartig, dass dieselben Leute, die in geschliffenene Worten von politischer Freiheit sprechen und das Recht auf Steuererhebung für ein unveräußerliches Menschenrecht halten, keine Skrupel haben, einen Großteil ihnen ähnlicher Geschöpfe Bedingungen zu unterwerfen, in denen diese nicht nur allen Eigentums, sondern auch fast aller Rechte beraubt sind.” (John Millar, schottischer Aufklärer 1771)
Der AK »Wissensgeschichte des Liberalismus« des Vereins »Wissenskulturen e.V.« beschäftigt sich mit den philosophischen Grundlagen, der Herausbildung des freien Welthandels und die Entwicklung Englands zur dominanten Weltmacht im 18. Jahrhundert, die Auseinandersetzungen innerhalb des Liberalismus im Zusammenhang mit der amerikanischen Revolution, über Sklavenhandel und Sklavenhaltung in den USA und den europäischen Kolonien sowie über die Leibeigenschaft in Europa selbst. Wir wollen auch die Bedeutung liberalen Denkens in der französischen Revolution und danach untersuchen, die Auswirkungen auf die Unabhängigkeitsbewegung in Südamerika, sowie die Rolle des Liberalismus im Zusammenhang mit der deutschen und italienischen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts. Betrachtungen zur zeitweiligen Zurückdrängens liberalen Denkens in der ersten Hälfte des 20. Jahhrunderts und seiner erneuten Durchsetzung in der zweiten Hälfte des 20. Jahhunderts runden das Programm dieses Arbeitskreise ab.