Internationale Konferenz
»Fragiler Frieden in Kolumbien«
Bonn, 30. November 2019
[ DE ] / [ ES ]
»Wissenskulturen« und der Arbeitskreis »COLPAZ — Frieden für Kolumbien« veranstalten in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung, Pax Christi und dem Zentrum für Entwicklungsfoschung der Universität Bonn am 30. November 2019 eine ganztägige internationale Konferenz zur gegenwärtigen Situation in Kolumbien.
»Fragiler Frieden in Kolumbien — Zum Stand des Friedensprozesses in Kolumbien«
Datum: Samstag, den 30. November 2019, 09:30 — 17:00 Uhr
Ort: Migrapolis – Haus der Vielfalt, Brüdergasse 16–18, 53111 Bonn
Der 2016 hoffnungsvoll gestartete Friedensprozess in Kolumbien befindet sich in einer schwierigen Phase. Nicht nur, dass eine ganze Reihe der von der Regierung im Friedensvertrag zugesagten Verpflichtungen bislang (noch) nicht oder nur unzulänglich erfüllt wurden, sondern auch die Tatsache, dass in die von der FARC-Guerilla geräumten Gebiete andere bewaffnete Gruppen eingesickert sind, haben viele Hoffnungen des vergangenen Jahres in Frage gestellt. Gewaltvolle Landnahme und damit verbundene Vertreibungen gehen trotz des Friedensvertrages weiter. Mit über 300 ermordeten Menschenrechtsaktivist*innen seit Unterzeichnung des Friedensabkommens von 2016 ist Kolumbien gegenwärtig mit Abstand das Land mit den meisten Tötungsdelikten gegenüber Menschenrechtsvertreter*innen weltweit. Und auch die Tatsache, dass Ende August ein kleiner Teil von bereits demobilisierten FARC-Kombattanten wieder zu den Waffen gegriffen hat, kompliziert den Prozess sehr.
Andererseits sind aber auch – trotz aller Blockierungsversuche der Gegner des Friedensabkommens — bereits umfangreiche Aktivitäten des vereinbarten Prozesses angelaufen. Aber aus allen angelaufenen Projekten wird signalisiert, wie wichtig die internationale Beobachtung und Unterstützung ist, wenngleich noch nicht immer ganz klar ist, wie eine solche Unterstützung aussehen könnte.
Die Konferenz will über den gegenwärtigen Stand des Friedensprozesses in Kolumbien informieren, dabei auch die Verstrickung Deutschlands in den Konflikt erörtern sowie mit den Teilnehmer*innen darüber beraten, inwieweit und ggf. in welcher Form wir hier in Deutschland einen Beitrag zum Gelingen des Friedensprozesses leisten können. Geplant sind Vorträge und zwei Werkstattgespräche über zwei Themenbereiche:
- »Memoria Historica«: Der Kampf um die Wahrheit und seine Bedeutung für den Friedensprozess
- Ungleiche Landverteilung und Umweltzerstörung: Was ändert der Friedensvertrag?
Referent*innen:
- Alejandro Reyes Posada (Berater bei den Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerilla): »Angestrebte Landreformen im Friedensabkommen und die Schwierigkeiten ihrer Umsetzung«
- Gina Maria Chinchilla Salcedo (Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn): »Die Konstruktion des historischen Gedächtnisses nach dem Friedensvertrag«
- Alejandro Mora Motta (Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn): »Rohstoffausbeutung, Umweltzerstörung und Frieden: Das Beispiel Kohle«.
Die Konferenzsprache ist Deutsch. Die in spanischer Sprache vorgetragenen Referate werden simultan übersetzt. Um Anmeldung wird gebeten: colpaz@riseup.net
Download des Konferenz-Flyers in Deutsch . Informaciones en Castellano.
Das Mahnmal für den Frieden »Fragmentos« im Zentrum von Bogotá von Doris Salcedo (Foto: M. Paetau)
Veranstalter: »Wissenskulturen e.V.« und der Arbeitskreis »COLPAZ — Frieden für Kolumbien« mit finanzieller Unterstützung durch die »Bundesstadt Bonn« und in Kooperation mit der »Friedrich-Ebert-Stiftung«, »Pax-Christi — Kommission Solidarität Eine Welt« und dem »Zentrum für Entwicklungsforschung« der Universität Bonn.