Kolumbien

Veranstaltungsreihe Kolumbien (VIII):
»Zur Situation der afrokolumbianischen Gemeinden im Chocó« (3.7.2019)

Vor­trags- und Diskus­sionsver­anstal­tung der Kolumbi­en­gruppe COLPAZ in Koop­er­a­tion mit »Wis­senskul­turen e.V.«. Ref­er­enten: Ursu­la Holzapfel und Ulrich Koll­witz, Quib­do, Kolumbien.

Datum: Mittwoch, den 3. Juli 2019, 19:00 — 21:00 Uhr
Ort: IFZ-Bonn, Quan­tiusstraße 8, 53115 Bonn

Die achte Ver­anstal­tung unser­er Rei­he zum Frieden­sprozess in Kolumbi­en hat­te zwei Schw­er­punk­te: Neben der Berichter­stat­tung über die aktuelle Sit­u­a­tion befassten wir uns mit der Frage, wie, d.h. mit welchen Organ­i­sa­tions- und Aktions­for­men die Afrokolumbian­er im Choco sich gegen die erneut zunehmende Bedro­hung durch bewaffnete Grup­pen in ihrem Gebi­et zu wehren ver­suchen. Der Friedensver­trag von Havan­na hat­te u.a. expliz­it den Anspruch der Zivilge­sellschaft und der eth­nis­chen Min­der­heit­en auf poli­tis­che Par­tizipa­tion sowie das Recht auf poli­tis­che Oppo­si­tion gestärkt. Und es lässt sich beobacht­en, dass dieses Recht auch mehr und mehr wahrgenom­men wird. Mal mehr, mal weniger mil­i­tant. So haben beispiel­sweise im Früh­jahr d.J. indi­gene Grup­pen erst nach ein­er wochen­lan­gen Block­ade der wichti­gen Nord-Süd-Verbindung im Cau­ca-Tal (»Pan Amer­i­cana«) die Regierung ver­an­lassen kön­nen, sich mit ihrer präk­eren Lage mehr als nur rhetorisch zu befassen. Die indi­ge­nen Grup­pen in Kolumbi­en kön­nen allerd­ings auf eine z.T. jahrhun­dertealte Tra­di­tion und gut einge­spielte Organ­i­sa­tions­for­men zurückschauen. Die Teil­nehmer unser­er Ver­anstal­tung woll­ten wis­sen, inwieweit es ver­gle­ich­sweise Organ­i­sa­tions­for­men auch bei den afrokolumbian­is­chen Gemein­schaften gibt. Auf welche Tra­di­tion sie sich beziehen, welche prak­tis­chen Prozesse sich in den let­zten Jahren vol­l­zo­gen haben und wie sta­bil existierende Net­zw­erke sind, um einen wirk­samen Schutz gegen paramil­itärische Über­griffe zu bieten. Ursu­la Holzapfel und Ulrich Koll­witz arbeit­en seit mehr als 30 Jahren mit den afrokolumbian­is­chen Grup­pen im Choco und kon­nten aus einem reich­halti­gen Erfahrungss­chatz berichten.