Friedensprozess,  Gewalt

»¡Ni uno mas!«

¡Ni uno mas! — Unter die­sem Mot­to demons­trier­ten Men­schen heu­te nicht nur in Kolum­bi­en son­dern welt­weit gegen die fort­ge­setz­te Gewalt gegen Men­schen­rechts- und Frie­dens­ak­ti­vis­ten. In Kolum­bi­en sind seit der Unter­zeich­nung des Frie­dens­ab­kom­mens Ende 2016 die Anzahl der Mor­de an Aktivist*innen alar­mie­rend ange­stie­gen. Allein zwi­schen Dezem­ber 2016 und August 2018 wur­den mehr als 300 Bäuer*innen, Ange­hö­ri­ge indi­ge­ner Völ­ker, Stu­die­ren­de, Lehrer*innen, Afro- Nach­fah­ren, sowie Politiker*innen ermor­det, weil sie ihre Ter­ri­to­ri­en, die Umwelt und ihre Rech­te ver­tei­dig­ten, anders dach­ten und sich für den Frie­den enga­gier­ten. Die bis­her ohne­hin schlep­pen­de Umset­zung des Frie­dens­ab­kom­mens zwi­schen der FARC-Gue­ril­la und der schei­den­den Regie­rung unter Prä­si­dent Juan Manu­el San­tos läuft Gefahr zu schei­tern, da der neue Prä­si­dent Iván Duque, der am 8. August 2918 sein Amt antritt, als Geg­ner des Frie­dens­ab­kom­mens gilt. Menschenrechtsaktivist*innen befürch­ten, dass die bis­her erziel­ten Fort­schrit­te im Frie­dens- und Ver­söh­nungs­pro­zess wei­ter gefähr­det wer­den. Dies hät­te ver­hee­ren­de Fol­gen, vor allem für die sozia­len Bewe­gun­gen, die zuneh­men­de Kri­mi­na­li­sie­rung befürch­tet, und für die Land­be­völ­ke­rung, die wei­ter­hin in vie­len Gegen­den von ihrem Land ver­trie­ben wird.

Die Inter­na­tio­na­le Gemein­schaft, Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen, NGOs, poli­ti­sche Par­tei­en und ande­re Orga­ni­sa­tio­nen wur­den auf­ge­for­dert, von der neu­en kolum­bia­ni­schen Regie­rung unter Prä­si­dent Iván Duque die voll­stän­di­ge Umset­zung des Frie­dens­ab­kom­mens zu ver­lan­gen. Das bedeu­tet vor allem, die Straf­lo­sig­keit zu been­den und anzu­er­ken­nen, dass die Aktivist*innen gezielt bedroht sowie ermor­det wer­den. Vom neu­en Prä­si­dent wer­den geeig­ne­te Maß­nah­men erwar­tet, die die Sicher­heit der Akti­vis­ten garan­tie­ren. Auch in Köln fand auf der Dom­plat­te eine von COLPAZ in Koope­ra­ti­on mit ande­ren Kolum­bi­en­grup­pen im Rhein­land orga­ni­sier­te Akti­on statt.