• Gesellschaft

    Historischer Exkurs: Der Krieg der “Tausend Tage”

    Im Jahr 1886 wur­de die von einer libe­ra­len Regie­rung erst 1863 ver­ab­schie­de­te föde­ra­ti­ve Ver­fas­sung zuguns­ten einer neu­en zen­tra­lis­ti­schen Ver­fas­sung abge­schafft. Der kon­ser­va­ti­ve Staats­prä­si­dent Rafa­el Núñez (1884–1894) woll­te damit den Ein­heits­staat und die Vor­herr­schaft der katho­li­schen Kir­che ins­be­son­de­re auf dem Gebiet der Erzie­hung und Bil­dung wie­der­her­stel­len. Die Libe­ra­len in Kolum­bi­en ver­stan­den sich als Föde­ra­lis­ten wäh­rend die Kon­ser­va­ti­ven einen zen­tra­lis­ti­schen Staat anstreb­ten. Dar­über hin­aus betrach­te­ten die Libe­ra­len die Macht der katho­li­schen Kir­che als Hin­der­nis bei der Moder­ni­sie­rung des Lan­des, wäh­rend die Kon­ser­va­ti­ven in ihr den Garant der mora­li­schen Ord­nung sahen. Die Ver­fas­sungs­än­de­rung 1886 ver­schärf­te den poli­ti­schen Kon­flikt zwi­schen dem Zen­tral­re­gime und den Pro­vin­zen. Zwi­schen Libe­ra­len und Kon­ser­va­ti­ven ent­brann­te ein aus­ge­dehn­ter Kampf um die…