Kolumbien

Arbeitskreis »COLPAZ — Frieden für Kolumbien«

Am 13. Novem­ber 2017 wurde unser neuer Arbeit­skreis zum Frieden­sprozess in Kolumbi­en gegrün­det. Er wird von Wis­senskul­turen e.V. und dem inter­na­tionalen Frauen­zen­trum Bonn e.V. (ifz) gemein­sam getragen.

Der zen­trale Fokus des Arbeit­skreis­es ist der gegen­wär­tig in Kolumbi­en stat­tfind­ende Frieden­sprozess. In den bei­den Ver­anstal­tun­gen mit Ulrich Koll­witz und San­dra Isaza Giral­do vom Okto­ber 2017 war deut­lich gewor­den, wie zer­brech­lich der Frieden­sprozess in Kolumbi­en ist. Dieses Ein­schätzung wird durch neuere Berichte aus Kolumbi­en bestärkt (Vgl.:Kolumbian­is­ches Tage­buch). Damit der Frieden­sprozess nicht scheit­ert, braucht Kolumbi­en unter anderem inter­na­tionale Unter­stützung, und zwar nicht allein durch staatliche und/oder supra-staatliche Insti­tu­tio­nen, wie sie von der UN, den Sig­natar­mächt­en Kuba und Nor­we­gen und anderen Staat­en, wie beispiel­sweise Deutsch­land durch einen Son­der­beauf­tragten und dem Auf­bau eines Friedensin­sti­tutes, geleis­tet wird, son­dern auch durch die Zivilge­sellschaft. In Kolumbi­en selb­st sind die Aktiv­itäten der ver­schiede­nen zivilge­sellschaftlichen Grup­pen und sozialen Bewe­gun­gen ein ganz wichtiger Fak­tor für die Frage, in welche Rich­tung sich die Debat­te um die Gestal­tung des Friedens in Kolumbi­en entwick­eln wird. Mit unseren Aktiv­itäten wollen wir einen Beitrag zum Gelin­gen des Frieden­sprozess­es mit all seinen — nicht uner­he­blichen — gesellschaft­spoli­tis­chen Imp­lika­tio­nen, wie sie im “Acuer­do Final” zwis­chen der Regierung und den FARC vere­in­bart wor­den sind, leisten.

Um uns hier ein­brin­gen zu kön­nen und einen Beitrag leis­ten zu kön­nen, wollen wir zunächst ein­mal zwei­gleisig ver­fahren: Zum einen wollen wir inner­halb des Arbeit­skreis­es gemein­sames Wis­sen über das was in Kolumbi­en passiert, gener­ieren (Innen­per­spek­tive). Zum anderen wollen wir geeignete For­mate find­en, mit denen wir uns in den Frieden­sprozess ein­brin­gen kön­nen. Dazu gehört auch die Unter­stützung geeigneter Pro­jek­te, und zwar in Kolumbi­en selb­st aber auch in Deutsch­land (Außen­per­spek­tive). In den bei­den bish­eri­gen Tre­f­fen wurde zu bei­den Punk­ten eine Rei­he von Vorschlä­gen disku­tiert, über die noch nicht abschließend entsch­ieden wurde. Weit­ere Vorschläge wer­den zur Zeit gesammelt. 

Innen- und Außen­per­spek­tive wollen wir in jed­er unser­er Sitzung miteinan­der verbinden. D.h. wir begin­nen die Sitzun­gen des Arbeit­skreis­es mit der Reflex­ion eines bes­timmten The­mas, das mit der gegen­wär­ti­gen Sit­u­a­tion in direk­tem oder indi­rek­tem Zusam­men­hang ste­ht (30 bis 45 Minuten). Hierzu wird jew­eils von einem Arbeistkreis­mit­glied ein kurzes Impul­srefer­at vor­bere­it­et. Eine Liste von poten­ziellen The­men, die sukzes­sive abgear­beit­et wer­den sollen, wurde erstellt. Diese Liste ist aber weit­er­hin offen für neue Vorschläge. Bei unserem zweit­en Tre­f­fen am 28. Novem­ber began­nen wir mit einem kurzen Abriss der Geschichte des Kon­flik­tes (seit 1948). Unser näch­stes Tre­f­fen wird sich mit dem Ansatz der “Friedenslogik” im Zusam­men­hang mit Kon­flik­t­präven­tion und Kon­flik­t­bear­beitung befassen.

Kom­mentare zum kolumbian­is­chen Kon­flikt, zum Frieden­sprozess, zur Gesellschaft, zur Geschichte sowie die Beschrei­bung per­sön­lich­er Ein­drücke find­en sich auch im Kolumbian­is­chen Tage­buch.