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Wieder Bewegung im Friedensprozess
Es gibt Anzeichen dafür, dass die “kritische Phase”, wie der Leiter der Regierungsdelegation bei den Friedensgesprächen in Havanna, Humberto de La Calle, am 6. Juli in einem Interview den gegenwärtigen Stand der Friedensverhandlungen bezeichnet hatte, überwunden werden kann. Am 8. Juli hatten die FARC eine einseitige Waffenruhe ausgerufen und ihre Bereitschaft zur Fortsetzung des Friedensprozesses erklärt. Sie reagierten damit auf den dringenden Appell der beiden Garantiestaaten des Friedensprozesses, Norwegen und Kuba, sowie Venezuela und Chile, die den Prozess begleiten. Die vier Länder hatten am Vortrag in einer gemeinsamen Erklärung eine sofortige Deeskalation des Konfliktes gefordert. Zugleich forderten sie weitere Schritte für vertrauensbildende Maßnahmen, die als Bedingungen für Einigungen bei den…
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Bellizisten auf beiden Seiten
Als sollte durch die Realität bestätigt werden, wie berechtigt die in meinem letzten Blog-Beitrag über den “9. April und die Fahne des Regenbogens” geäußerte Sorge der kolumbianischen Bevölkerung ist, dass der seit zwei Jahren eingeleitete Friedensprozess durchaus nicht irreversibel ist und die Bellizisten auf beiden Seiten nur darauf warten, dass etwas passiert, um ihn zu torpedieren, erschüttert ein militärischer Zwischenfall nun das Land. Am Mittwochmorgen dieser Woche hat ein Kommando der FARC eine Patrouille der kolumbianischen Streikräfte im südwestlich der Hauptstadt gelegenen Departamento Cauca angegriffen und dabei 11 Soldaten getötet und siebzehn weitere verwundet, vier von ihnen schwer. Erst vor wenigen Monaten, im Dezember 2014 hatten die FARC eine einseitige…