• Friedensprozess,  Gewalt

    Indigene klagen über Genozid in Kolumbien

    Die Dach­or­ga­ni­sa­ti­on der indi­ge­nen Völ­ker Kolum­bi­ens (Orga­ni­za­ción Nacio­nal Indí­ge­na de Colom­bia, ONIC ) hat in einem dra­ma­ti­schen Auf­ruf der kolum­bia­ni­schen Regie­rung vor­ge­wor­fen, taten­los der zuneh­men­den ras­sis­ti­schen Ver­fol­gung der Indi­ge­nen im Lan­de zuzu­se­hen. Seit der Unter­schrift des Frie­dens­ver­tra­ges von Havan­na 2016 habe es 37.533 gewalt­sa­me Zwi­schen­fäl­le gegen die indi­ge­nen Völ­ker gege­ben. 158 Indi­ge­ne sei­en in die­ser Zeit ermor­det wor­den, davon 97 wäh­rend der Prä­si­dent­schaft des aktu­el­len Prä­si­den­ten Iván Duque.  Der Frie­den — so die ONIC sei in den indi­ge­nen Ter­ri­to­ri­en nicht ange­kom­men, statt­des­sen gesche­he vor den Augen der Welt­öf­fent­lich­keit ein »sys­te­ma­ti­scher Geno­zid«. 70 der 102 indi­ge­nen Eth­ni­en sei­en in dem süd­ame­ri­ka­ni­schen Land akut von der phy­si­schen und kul­tu­rel­len Aus­lö­schung bedroht.  Die Indi­ge­nen…

  • Friedensprozess,  Gesellschaft,  Gewalt

    Der Frieden ist nicht tot!

    Eini­ge Medi­en in Deutsch­land — aber auch in Kolum­bi­en — ver­mit­teln den Ein­druck, dass die FARC den bewaff­ne­ten Kampf wie­der auf­ge­nom­men hat und das Frie­dens­ab­kom­men damit prak­tisch tot sei. (so z.B. ND vom 29.8.2019 oder Ame­ri­ca-21 . Die­sem Ein­druck muss ganz klar wider­spro­chen wer­den. Es ist eine klei­ne Grup­pe von Dis­si­den­ten, die den bewaff­ne­ten Kampf wie­der auf­ge­nom­men hat, aber die FARC als poli­ti­sche Par­tei und mit ihr die über­wie­gen­den Mehr­heit aller Ex-Gue­ril­le­ros ste­hen zum Friedensprozess. Aller­dings, und das ist das Trau­ri­ge, sind unter den Dis­si­den­ten drei hoch­ran­gi­ge ehe­ma­li­ge Kom­man­dan­ten der FARC-EP. Unter ihnen sogar der Ver­hand­lungs­füh­rer bei den Frie­dens­ge­sprä­chen von Havan­na Iván Már­quez. Das macht die Sache außer­or­dent­lich kom­pli­ziert. Und…

  • Friedensprozess

    Tom Koenigs’ zweiter Bericht

    Der deut­sche Son­der­be­auf­trag­te für den Frie­dens­pro­zess in Kolum­bi­en, Tom Koe­nigs, hat sei­nen zwei­ten Bericht vor­ge­legt. Das, was ich an sei­nem ers­ten Bericht kri­ti­siert habe, näm­lich, dass Uner­wähnt­las­sen der para­mi­li­tä­ri­schen Akti­vi­tä­ten hat er nun dan­kens­wer­ter­wei­se nach­ge­holt. Und er hat es sehr gründ­lich getan, so dass sei­ner Ana­ly­se kaum etwas hin­zu­zu­fü­gen ist. “Die Nach­fol­ger des Para­mi­li­ta­ris­mus (NdP) ste­hen im kras­sen Wider­spruch zu allen Prot­ago­nis­ten (Gue­ril­la, Regie­rung, Zivil­ge­sell­schaft, Opfer usw.) und Inhal­ten (Land­wirt­schafts­re­form, Opfer­ent­schä­di­gung, Land­rück­ga­be, Ende der Dro­gen­wirt­schaft, Gerech­tig­keit, Nicht-Wie­der­ho­lung usw.) der Frie­dens­ver­trä­ge. Sie bedro­hen ihre Umset­zung akut. (…) Die Grup­pen selbst geben sich ent­we­der poli­ti­sie­rend euphe­mis­ti­sche Namen (z.B. mili­ci­as gai­ta­ni­s­tas unter Beru­fung auf den cha­ris­ma­ti­schen Volks­tri­bun der 1940 Jah­re Jor­ge Gai­tán) oder…